An fremden Gewässern 2019

Am Samstagmorgen 14.09.2019 trafen sich 15 RGV-Mitglieder mitten in der Stadt Luzern zur Besichtigung des Kleinwasserkraftwerks Mühlenplatz. Bei bewölktem, aber trockenen Wetter. Eine Nadel des Nadelwehr in der Reuss bei Luzern 14.09.2019

Bei einer interessanten Präsentation zur Geschichte rund um den Mühlenplatz erfuhren wir, welche unterschiedlichen Mühlen an diesem Platz bereits in Betrieb waren: Getreidemühlen, aber auch Stampf- und Schleifwerke. Mitunter wurden mit Wasserkraft auch Münzen geschlagen. Was nach dem grossen Brand in Luzern mit den Mühlen geschah und welchen Einfluss das einmalige Nadelwehr, mit dem heute noch der Pegelstand des Vierwaldstättersees geregelt wird, früher auf die Mühlen und heute auf das Kraftwerk hat.

 Das Kraftwerk arbeitet mit einer maximalen Fallhöhe von 1.8 Meter. Im Sommer, wenn alle Nadeln des Wehrs gezogen sind, ist das Gefälle und dadurch die Stromproduktion eher klein. Im Winter, wenn das Nadelwehr nahezu geschlossen ist und die Reuss mehr staut, ist das Gefälle hingegen grösser, so dass trotz gesamthaft weniger Wasser eine höhere Energieproduktion erzielt werden kann. Dann fliessen bis zu 58 m3 Wasser über die beiden Turbinen.

Danach begaben wir uns über die Spreuerbrücke, zu der unsere Führerin auch noch einiges erzählen konnte, zum Mühlenplatz. Der Platz ist der grösste historische Platz der Stadt Luzern. Hier wird seit Jahrhunderten die Wasserkraft der Reuss genutzt. Im 19. Jahrhundert wurden erstmals Turbinen für den Antrieb von Maschinen installiert.

Das fast unscheinbare Kraftwerk Mühlenplatz ist seit 1998 in Betrieb und Produziert Strom für rund 700 bis 1’000 Haushalte. Das Kraftwerk und der Platz sind für die Architektur ausgezeichnet worden. Zusammen mit der Fischtreppe, die die Wanderung der Fische zwischen Reuss und Vierwaldstättersee ermöglicht, konnte so eine ökologische Stromproduktion inmitten der Stadt Luzern realisiert werden.

 

Benutzung der Fischtreppe beim Kleinwasserkraftwerk Muehlenplatz in Luzern

Die Fischtreppe befindet sich entlang dem Ufer der Reuss, wo die geringste Strömung ist. Sie führt danach in einem Kanal quer über die beiden Kaplan-Turbinen und endet oberhalb der Wehranlage. Im Maschinenhaus ist ein Fenster eingebaut, hinter dem beobachtet werden konnte, welche Fische von der Reuss in den Vierwaldstättersee oder umgekehrt wandern.

In das Maschinenhaus, das sich unter dem Wasserspiegel befindet, konnte über das markant rot bemalte Dreieck, das sich auf dem Kraftwerk befindet, über eine steile Treppe hinuntergestiegen werden. Neben den vielen Anzeigen, Schalter und den beiden Turbinen, war das Fenster zur Fischtreppe, hinter dem ein paar Fische beobachtet werden konnten, von grossem Interesse.

 

 

Wasserstrahl beim Kleinwasserkraftwerk Muehlenplatz in Luzern

Mit dem Wasserstrahl der beim Einlauf Richtung See spritzt, wurde früher angezeigt, wann das Kraftwerk Strom produzierte. Wenn es bewusst abgestellt werden musste, gab es auch keinen Wasserstrahl. Die Anwohner hatten dann jeweils das Elektrizitätswerk angerufen, dass mit dem Kraftwerk etwas nicht stimme, da der Wasserstrahl nicht mehr vorhanden sei. Mittlerweile ist der Wasserstrahl unabhängig von der Stromproduktion in Betrieb.

Nach der Besichtigung begaben wir uns zu einer nahegelegenen Pizzeria zum gemeinsamen Mittagessen und unterhielten uns neben der Kraft des Wassers auch noch über den Wind zum segeln.

Patrick Renner

 

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